Durchaus gute Chancen hatte die Radebeuler Idee, die Technik des Terrassenweinbaus im Elbland für eine Anerkennung ins Rennen zu schicken. Bernd Kastler, der damalige Vorsitzende des Weinbauverbandes Sachsen, betrachtete die besondere Methode des Weinbaus ohne maschinelle Bearbeitung als ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal. Kastler betonte: „Es gab nur wenige Orte in Europa, an denen sich seit über 200 Jahren per Handarbeit Natur und Kultur derart harmonisch zusammenfügten.“
Diese traditionelle Form des Weinanbaus kam nicht nur dem Wein im Glas zugute, da der behutsame Anbau die Qualität positiv beeinflusste. Auch die in den historischen Natursteinmauern entstandene Artenvielfalt war bemerkenswert. Für deren Bau war ein spezielles handwerkliches Können erforderlich, und in den Mauern siedelten sich zahlreiche Insektenarten sowie seltene Eidechsen an.
Kastler hatte sich damals mit dem in Sachsen für das Welterbe zuständigen Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Verbindung gesetzt, um über einen entsprechenden Antrag zu beraten. Sein Engagement trug dazu bei, das Bewusstsein für die historische und ökologische Bedeutung des Terrassenweinbaus zu schärfen.